17.08.2022

Extreme Hitzeperioden – hohes Risiko für ältere Menschen

Der Hochsommer ist eigentlich fast vorbei. Die Zahl der heißen Tage scheint jedoch kein Ende nehmen zu wollen. Der Körper leidet unter dieser außergewöhnlichen Hitzewelle stark. Die Zahl der hitzebedingten Todesfälle in Deutschland nimmt zu.

Im Juli knackte Hamburg zum ersten Mal seit Beginn der Wetteraufzeichnung die 40 Grad-Marke. Mediterrane Verhältnisse allerorts in der normalerweise gemäßigten teutonischen Klimazone. Mittlerweile aber ächzt und stöhnt Deutschland unter den extremen Temperaturen. Und bislang ist noch kein Ende in Sicht.

Lang andauernde Hitzewellen stellen ein hohes Risiko für die menschliche Gesundheit dar. Der Klimawandel mit immer häufigeren und immer längeren Hitzeperioden sorgt für mehr Hitzetote weltweit analysierten internationale Wissenschaftler unter Beteiligung der UN im Jahr 2018.

Laut einer vom Gesamtverband der Versicherer (GDV) beauftragten Studie des Deutschen Wetterdienstes (DWD) verdreifachte sich in Deutschland seit den 1950er-Jahren die Anzahl der Tage mit Temperaturen von über 30 Grad. Der DWD stellte einen Anstieg von durchschnittlich 3,6 auf 11,1 Tagen pro Jahr fest. Weitere fünf bis zwanzig Tage zwischen 2031 und 2060 kämen hinzu, bleibt der Treibhausgasausstoß gleichermaßen hoch.

Gerade in unseren Breitegraden sind die Menschen auf solche Wetterextreme nicht gut vorbereitet. Unser Körper ist zwar sehr anpassungsfähig, doch kann man noch nicht absehen, wie gut und schnell er sich auf zukünftige längere Hitzewellen einstellen wird.

Körperliche Leistungsfähigkeit sinkt

Hitze kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen und auch zum Tod führen. Die Dauer einer Hitzewelle ist ein wichtiger Faktor hinsichtlich auftretender Gesundheitsprobleme und Todesfälle. Lange heiße Tage und Nächte, dazu hohe Luftfeuchtigkeit, belasten den menschlichen Organismus stark.

Damit der menschliche Körper seine Arbeit machen kann, benötigt er eine Kerntemperatur von zirka 37 Grad. Diese Körperkerntemperatur wird über die Hautdurchblutung reguliert. Wird es uns zu heiß, erweitern sich die Blutgefäße und das Herz pumpt mehr Blut in die Haut, um Abkühlung zu schaffen. Andere Organe müssen aber nun mit weniger Blut auskommen. Ebenso erhalten die Muskeln weniger Sauerstoff. Das belastet nicht nur den Kreislauf, auch das Gehirn wird schlechter versorgt. Die Folge: Wir fühlen uns schlapp.

Der kühlende Effekt des Schwitzens funktioniert bei länger anhaltender Hitze und gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit nicht mehr richtig. Da die Luft keine weitere Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann, bleibt der Schweiß auf der Haut und es findet keine Abkühlung statt. Wenn dann noch die Luft steht, kann der Körper überhitzen. Hinzu kommt der Flüssigkeitsverlust durchs Schwitzen. All das kann zu einer höheren Sterblichkeit führen.

Ältere sind besonders betroffen

Ältere Menschen sind stärker anfällig für hitzebedingte Gesundheitsprobleme. Der Körper kann sich nicht mehr so gut an die hohen Temperaturen anpassen. Im Alter schwitzt man weniger, somit kann der Körper die Wärme schlechter ableiten. Auch das Durstgefühl nimmt ab und der Körper kann leichter dehydrieren. Dem Herz-Kreislauf-System droht der Kollaps.

Aber auch Säuglinge und Kleinkinder sind besonders anfällig. Ebenso Personen, die draußen schwere körperliche Arbeit verrichten oder im Freien intensiv Sport treiben.

Um die heißen Tage trotz allem gut zu überstehen und sich körperlich einigermaßen fit zu fühlen, haben wir ein paar Tipps für Sie zusammengestellt.

So kommen Sie gut durch die Hitze:

  • Ausreichend trinken! Pro Stunde ein Glas Wasser. Empfohlen werden zwei bis drei Liter täglich.
  • Lagern Sie cremeartige und flüssige Medikamente im Kühlschrank.
  • Essen Sie wasserreiches Gemüse und Obst.
  • Vermeiden Sie längere Aufenthalte und Sport im Freien während der heißesten Tageszeit zwischen 11 – 18 Uhr.
  • Falls es nicht anders geht: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Verdunkeln Sie tagsüber Ihre Fenster und halten Sie sie geschlossen.
  • Lüften Sie in den kühlen Morgen- bzw. Abendstunden.
  • Bei geschwollenen Beinen: Gönnen Sie sich kühlende Fußbäder.
  • Benetzen Sie Handgelenke, Unterarme und Nacken mit kaltem Wasser.
  • Tragen luftige Kleidung aus Naturmaterialien wie Baumwolle.
  • Verfolgen Sie Hitzewarnungen in den Medien.


    Kontakt
    Landeskrankenhilfe V.V.a.G. (LKH)
    Uelzener Straße 120
    21335 Lüneburg
    Tel. 04131 725-0
    Fax 04131 403402
    E-Mail: info@lkh.de

    Ihr Kontakt

    Wir sind persönlich für Sie da.
    Sie erreichen uns telefonisch unter 04131 725-0